Fit für die KI-Zukunft: Compliance zwischen DSGVO und AI Act
1 | Einleitung
Mit der KI-Verordnung (AI Act) ist neben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ein weiterer zentraler Baustein für die rechtssichere Nutzung Künstlicher Intelligenz in der EU geschaffen worden. Seit dem 2. Februar 2025 gelten erste Vorschriften. Für Unternehmen bedeutet das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Prozesse und Systeme auf Konformität zu prüfen. Denn KI-Anwendungen, die personenbezogene Daten verarbeiten, stehen unter doppelter Regulierung.
2 | Hintergrund
Die KI-Verordnung folgt einem risikobasierten Ansatz. Anwendungen mit hohem Risiko unterliegen strengen Anforderungen. Besonders kritische Systeme sind bereits untersagt. Generative KI wie ChatGPT muss transparent eingesetzt werden. Gleichzeitig bleibt die DSGVO uneingeschränkt anwendbar, wenn personenbezogene Daten verarbeitet werden. Das schafft ein dichtes Netz an Pflichten, das Unternehmen sicher beherrschen müssen.
3 | Anforderungen im Überblick
Die parallele Einhaltung von DSGVO und AI Act ist anspruchsvoll. Es gelten Informationspflichten, Anforderungen an die Datenqualität, technische und organisatorische Schutzmaßnahmen sowie der Nachweis der rechtmäßigen Verarbeitung. Bei automatisierten Entscheidungen greift zusätzlich Art. 22 DSGVO mit weitreichenden Transparenz- und Schutzpflichten.
4 | Besondere Herausforderungen
Eine der größten Hürden ist die Dokumentation: Unternehmen müssen im Fall von Prüfungen nachweisen können, dass ihr KI-System DSGVO- und AI-Act-konform betrieben wird. Zugleich darf dieser Nachweis nicht zu neuen Datenschutzrisiken führen. Auch der Aufbau von KI-Kompetenz in der Belegschaft ist keine Kür mehr, sondern gesetzlich gefordert.
5 | Bedeutung für die Praxis
Die gute Nachricht: Wer frühzeitig handelt, kann Risiken reduzieren und Vertrauen aufbauen. Klare Richtlinien, saubere Prozesse und geschultes Personal sind die Grundlage dafür, dass KI nicht nur regelkonform, sondern auch verantwortungsvoll eingesetzt wird. Damit wird Compliance zum Wettbewerbsvorteil.
6 | Handlungsempfehlungen
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Prüfen Sie den Risikograd Ihrer KI-Systeme anhand der Vorgaben des AI Act.
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Achten Sie auf saubere Dokumentation und interne Transparenzprozesse.
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Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden gezielt gemäß Art. 4 AI Act.
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Verknüpfen Sie Datenschutz- und KI-Compliance systematisch.
7 | Ausblick
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Regulierung konkret auf KI-Projekte auswirkt. Bis spätestens 2026 müssen auch bestehende Hochrisiko-Systeme angepasst werden. Unternehmen sollten diesen Weg aktiv mitgestalten und ihre Strategien laufend überprüfen.
8 | Kontakt
Sie möchten Ihre KI-Prozesse rechtssicher gestalten oder die neuen Vorgaben besser einordnen? Bitkom Consult berät Sie umfassend – von der Risikoanalyse bis zur Schulung Ihrer Teams. Schreiben Sie uns an datenschutz@bitkom-consult.de.